Nus analisain da moda anonimisada las infurmaziuns da noss utilisaders per pudair porscher in meglier servetsch e satisfar a lur basegns. Questa pagina utilisescha er cookies per analisar per exempel las activitads sin la pagina.Vus pudais specifitgar en voss navigatur las cundiziuns d'archivaziun e d'access als cookies.
La pagina tetgala: historiaHelvetica
Mesocco, S.Maria del Castello - Historische Graffiti, die man entziffern sollte!

Mesocco, S.Maria del Castello - Historische Graffiti, die man entziffern sollte!

avust 15th, 2022
Claudio Abächerli

Die Kirche Santa Maria del Castello in Mesocco ist berühmt für ihre mittelalterlichen Fresken, die Sie in diesem Dossier-Unterkapiten finden: nossaistorgia.ch/galleries/das... und die von Kunsthistorikern ausführlich beschrieben wurden. Der aufmerksame Betrachter wird jedoch feststellen, dass in den Rahmen der Bildtafeln Inschriften eingraviert sind, die auf den ersten Blick für Graffiti von den bekannten Vandalen, die Denkmäler verunstalten, gehalten werden könnten, sich aber als Inschriften aus den vergangenen Jahrhunderten herausstellen.

Das obige zusammengesetzte Bild zeigt ein paar Beispiele davon. Hinweis: Der dritte Streifen (unten) ist eine Fortsetzung des zweiten, mittleren Streifens.

Der erste Streifen (oben) enthält einen Text in italienischer Sprache, der leicht zu entziffern ist:
“1549 la valle di Mesocho comprò la libertà da casa Trivulcio p(er) 2400 scuti. 1623 CAM”
Der Autor, höchstwahrscheinlich ein Mitglied der Patrizierfamilie a Marca (vielleicht Carlo, ein immer wiederkehrender Name in der Familie), erinnert sich 74 Jahre nach dem Ereignis daran, wie die Mesolcina sich vom Haus Trivulzio freikaufte, indem sie ihre Freiheit für 2400 Scudi (Taler) erwarb.

Die beiden anderen Inschriften auf zwei parallelen Rahmen, einer rot, der andere schwarz (mittleres und unteres Segment), sind älter und in lateinischer Sprache. Ich kann sie leider nicht entziffern, auser teilweise am Anfang. Die obere lautet "1481 die jovis (später gestrichen und darüber veneris) VIII februari homines (de?) Misocho et a Soaza.... "Am Freitag, den 8. Februar 1481, die Männer von Mesocco und Soazza....

Auf dem schwarzen Rahmen darunter steht "1503 in festo sancti barth(olomei) die 24 augusti ho(min?)es Misochi et Soa...

Im Jahr 1503 am 24. August, dem Bartholomäustag (und das stimmt), gibt es auch hier etwas zwischen denen von Mesocco und Soazza.

Man könnte vermuten - aber das ist meine Interpretation -, dass die Männer von Mesocco und Soazza sich auf halber Wegstrecke in der Kirche S. Maria trafen und dort etwas beschlossen haben oder einen Streit geschlichtet oder was auch immer, und die Vereinbarungen oder Verträge in die Kirche eingravierten, als ob sie die Muttergottes als Zeugin anrufen wollten. In jedem Fall ist die Wahl des Standorts sicher nicht zufällig.

Ich denke, dass sich Historiker und Experten für antike Schriften die Mühe machen sollten, sich über diese Graffiti zu beugen und zu versuchen, sie in ihrer Gesamtheit zu entziffern, da sie sicherlich von historischen Ereignissen im Misox zeugen.

Ti stos esser connectà per agiuntar in commentari
  • Claudio Abächerli

    Inwischen habe ich eine Mitteilung erhalten, die sagt, dass die Studentin Karin Gianoli eine Studie über die 191 graffiti in den Jahren 2008-2009 durchgeführt hat und in den "Almanacco dei Grigioni Italiani" publiziert hat. Hier der Link (s. Seite 251) pgi.ch/sites/default/files/202... Die Kernaussage ist die folgende (aus dem Italienischen übersetzt) "Diese "Inschriften" dienen der zeitlichen Fixierung eines für den Ort oder die Bevölkerung wichtigen Moments oder der Bestätigung eines notariellen Akts. Tatsächlich tragen viele Inschriften den Nachnamen Bonallinus (ein sehr wichtiger Notar zu dieser Zeit). Der Brauch, notarielle Urkunden in Wände zu gravieren, stammt von den alten Römern. Sie waren sich bewusst, dass im Falle eines Brandes die Pergamente mit wichtigen Informationen und damit auch Eigentumsrechte an Dingen oder Personen verloren gehen konnten, weshalb bedeutende Familien ihren Besitz für die Nachwelt gravieren ließen. Auf den Gemälden in der Kirche fand ich eine Bestätigung für diese Praxis. Tatsächlich kann man hier notarielle Urkunden lesen, die wichtige Momente für die Gemeinde festhalten, Nachrufe oder einfach Unterschriften von Menschen, die dort verstorben sind. Das Studium dieser Inschriften ermöglicht es heute, ihren großen Wert zu schätzen, da sie ein "Fenster" zur Geschichte des Ortes, der Geschichte des Gebäudes und/oder der Geschichte der Menschen, die damals dort lebten, öffnen."

    Was im Wesentlichen meine Vermutungen bestätigt.

    Siehe auch e-periodica.ch/cntmng?pid=qgi-...

Network:
Sponsurs:
16,514
824
© 2024 FONSART. Tut ils dretgs resalvads. Dissegnà da High on Pixels.