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(Weihnachts-)Feier der deutschen internierten Soldaten in Thusis während des Ersten Weltkrieges

(Weihnachts-)Feier der deutschen internierten Soldaten in Thusis während des Ersten Weltkrieges

1914
Urheber unbekannt
Archiv dal stadi dal Grischun

Das Bild zeigt internierte deutsche Soldaten, die gemeinsam mit Frauen des Thusner Frauenvereins im mit deutschen und schweizerischen Fahnen dekorierten Saal des «Posthotels» oder des Hotels «Viamala» in Thusis feiern. Soldaten mit ausländischen Uniformen waren in Graubünden während des Ersten Weltkriegs kein ungewöhnliches Bild. Als neutrales Land mit Asyltradition hatte sich die Schweiz kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges dazu verpflichtet, kriegsverletzte Soldaten sämtlicher kriegsführender Parteien aufzunehmen, gesund zu pflegen und bis zum Kriegsende an der erneuten Teilnahme am Krieg zu hindern. Diese sogenannten Internierten wurden in der Schweiz in circa 200 bestehenden Unterkünften wie Hotels oder Heimen untergebracht, die über das ganze Land verteilt waren. Wegen des Kur- und Sporttourismus gab es in vielen Bündner Regionen zahlreiche Möglichkeiten zur Unterbringung. Bereits 1916 hielten sich in Graubünden 900 Internierte auf; dies insbesondere in den Tourismusund Kurorten Alvaneu, Arosa, Bergün, Chur, Disentis, Davos und Thusis. Die Internierten waren sowohl vonseiten der kantonalen Behörden als auch seitens der Öffentlichkeit willkommene Gäste. Für die Bündner Hoteliers waren sie eine Chance, die finanziellen Einbrüche in der lokalen Tourismusindustrie zu kompensieren, und für die Landwirtschaft gern gesehene Arbeitskräfte. Ebenso brachten die ausländischen Soldaten etwas Abwechslung in das Bündner Alltagsleben. Vielfach herrschte ein freundschaftliches Verhältnis zwischen der ortsansässigen Bevölkerung und den fremden Kriegsgästen. Gemeinsame Anlässe wie Skirennen, Wanderungen oder Feste – wie auf dem abgebildeten Foto – waren keine Seltenheit. Um was für ein Fest es sich dabei handelt, ist allerdings nicht ganz klar. Die Tannenkries- Dekoration an den Wänden vermittelt einen weihnachtlichen Eindruck, der durch die Geschenke auf dem runden Beistelltisch an der unteren linken Bildecke noch verstärkt wird. Andererseits scheint die Feierlichkeit auf einer Terrasse oder einem Innenhof unter freiem Himmel stattgefunden zu haben und es stehen frische Blumensträusse auf den Esstischen. Beides weist eher auf das Sommerhalbjahr hin. Die vermeintlichen Weihnachtsgeschenke auf dem Beistelltisch könnten auch damit erklärt werden, dass die lokale Bevölkerung ihr Mitgefühl gerne mit Geschenken und Spenden ausdrückte.

Das hier gezeigte Bild wurde 2011 vom damaligen Staatsarchivar Silvio Margadant in einem Brockenhaus entdeckt und dem Bestand FR I «Fotosammlung Reproduktionen: Motive aus Graubünden» hinzugefügt. Dieser enthält einzelne Bündner Bilder ganz unterschiedlicher Herkunft aus der Zeit von circa 1853 bis 2011.

Autorin: Flurina Camenisch, Staatsarchiv Graubünden

Staatsarchiv Graubünden / StAGR FR I / kl / 2240 Feier der deutschen internierten Soldaten in Thusis (1914 - 1918) / Fotograf: Foto Feuerstein, Scuol / CC BY-SA 4.0 / Archivinformationssystem Staatsarchiv Graubünden.

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