Kurz vorab. Bis 1839 waren in Graubünden Männer im Alter zwischen 18 und 60 wehrpflichtig. Die Verpflichtung zur persönlichen Dienstleistung betraf etwas mehr als 10 % aller milizpflichtigen Männer, die jedes Jahr aus dem Auszug jeder Bündner Gemeinde durch ein «unschuldiges» Kind auszulosen waren. Die durch Los bestimmten Soldaten oder Freiwilligen leisteten in der Regel vier Jahre Dienst. Wenn man ausgelost wurde, aber nicht ins Auszügerkorps wollte, konnte man ein "Substitut" (Ersatz) aufstellen lassen.

In dem Brief von Kantonsoberst Johann Gaudenz von Salis-Seewis und seinem Sekretär Johann Anton von Buol an Hauptmann Carlo à Marca werden mehrere Fälle behandelt.:

• Es wird Substitution von Battista Togni für Pietro Grossi genehmigt.
• Es wird der Empfang der Attestate für Pietro Scalabrini, und Antonio Torri bescheinigt. Es wird gefragt, ob die Ersatzmänner für diese diensttauglich seien.
• Eine Kontrolle hat erwiesen, dass für 3 milizpflichtige Männer (Antonio Torri, Clemente Tognola und Pietro Scalabrini) eine und dieselbe Person als Ersatz eingetragen wurde, und nämlich Antonio Scalabrini. Das geht ja gar nicht und der Hauptmann, muss darüber Auskunft geben. Das wäre also in Kürze ;-)

Weitere Informationen dazu: Jenny, Rudolf, Beiträge zur Bündner Militärgeschichte von 1803 bis 1848, in: 102. Jahresbericht der Historisch-Antiquarischen Gesellschaft von Graubünden, Chur 1972, S. 1–166.