An der alten, kurvenreichen Strasse, die zum Dorfkern von Soazza hinaufführt, finden wir ein Gebäude aus dem Jahr 1925, das das Schild "Guardie di Confine Soazza" (Grenzwache) und das Wappen mit dem Bundeskreuz trägt. Man würde nicht sagen, dass Soazza an der Grenze liegt... Doch ja, das Gemeindegebiet grenzt im Osten an das Val San Giacomo und das Val Chiavenna in Italien.

Es gibt keine Fahrstrassen, die nach Italien führen, aber damals waren die Wege, die in die Region Chiavenna führten, insbesondere der Passo delle Forcola (2225 m), viel begangen und vor allem bei Schmugglern sehr beliebt. Aus diesem Grund gab es in Soazza, wie auch in Mesocco, Grenzwachtposten die ständig belegt waren. Nicht nur Güter, sondern auch Menschen kamen über diese Pässe, und viele Familien aus dem Misox stammen aus der Region von Chiavenna und dem Val San Giacomo (die ja zusammen mit dem Veltlin mehrere Jahrhunderte lang zu Graubünden gehörten). So auch mein Urgrossvater, der aus Fraciscio, oberhalb von Campodolcino, stammt.