Schnelle Pferde und furchtlose Reiter
Schnelle Pferde und furchtlose Reiter
Am 27. Januar 1907 feiern die Pferderennen auf dem gefrorenen und schneebedeckten St.-Moritzer-See die Premiere. Beflügelt vom Erfolg des ersten Skikjöring-Rennens, das ein Jahr zuvor auf der Strasse zwischen St. Moritz und Champfèr stattgefunden hat, gelangen ein Skikjöring und ein Trabfahren zur Austragung. 1911 kamen die ersten Flachrennen dazu und 1922 Hürdenrennen.
Einen Unterbruch der St. Moritzer Pferderennen gab es während dem zweiten Weltkrieg. 1952 wurden sie aber wieder neu lanciert und seit den Neunzigerjahren werden die Schneerennen im Engadin unter der Bezeichnung «White Turf» als international bekannte Events veranstaltet und vermarktet.
Im Hintergrund drei der St. Moritzer Hotellegenden. Links das Palace Hotel, 1896 von Caspar Badrutt erbaut und rechts oben das Kulm, eröffnet 1855, von Johannes Badrutt).
Das Grand Hotel in der Mitte gab es zwischen 1904 und 1944. Es war bei der Eröffnung 1904 das grösste und modernste Hotel weit und breit. Es bot 300 Zimmer für 420 Gäste. Zur Beleuchtung dienten 3200 Glühlampen und 4 Bogenlampen, die Heizungsanlage umfasste sieben Dampfkessel und 700 Heizkörper. Angepriesen wurde das Grand Hotel als neuestes erstklassiges mit allem Komfort ausgestattetes Familienhotel. Zur Ausstattung gehörten elektrische Aufzüge, eine eigene Waschanstalt, Lesezimmer, Musikzimmer, Damensalon, eine Bibliothek, eine Dunkelkammer, eine Bar und ein französisches Restaurant. Tennisplätze, Eisplätze und ein Wintergarten standen den Gästen zur Verfügung. Rund 320 Angestellte sorgten für das Wohl der Gäste. Am 30. Juni 1944 um 20.50 Uhr stiegen Rauchwolken aus den Fenstern des Nordflügels auf. In einer Personalküche war Feuer ausgebrochen, das sich durch die Schächte der Speiseaufzüge in Windeseile auf alle Stockwerke verbreitete. Mit Motorspritzen wurde Wasser aus dem See zum Löschen gepumpt. Das Feuer konnte erst drei Wochen später ganz gelöscht werden.
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