Die Strasse nach Samnaun
Die Strasse nach Samnaun
Samnaun war bis 1830 nur über Saumpfade erreichbar. Aus heutiger Sicht ist es schwer vorstellbar, wie eine kleine Dorfgemeinschaft in dieser Abgeschlossenheit funktionieren konnte. Gleichzeitig darf nicht vergessen werden, dass damals viele Orte in Bergkantonen auch über höchste Bergpässe Handel trieben oder Alpen bestiessen. So gründete auch Samnaun zum Beispiel die Siedlung Griosch in der benachbarten Val Sinestra, obwohl die neue Siedlung durch die 2920 m hohe Fuorcla da Maisa von Samnaun getrennt war.
Wegverbindung ins Tirol
1830 entstand ein verbreiterter Weg ins tirolerische Nachbardorf Spiss, der auch von Fuhrwerken genutzt werden konnte. Die Bewohner Samnauns bevorzugten damals diese Anbindung an Tirol gegenüber einer Verbindung nach Martina, während die Bündner Kantonsregierung die Anbindung ans schweizerische Martina favorisiert hätte und auch zu subventionieren beabsichtigte. Von Spiss führte bis zur Fertigstellung der Spisser Landesstrasse L348 im Jahr 1980 nur ein Saumpfad hinab zum Inn, ein Verkehrshindernis bildete die Schlucht am Schalklbach.
Baugeschichte
1901 und 1902 liess der Kanton Graubünden zunächst ein fahrbares Strässchen von der Spissermühle bis zum Dorf Samnaun bauen, mit Anschluss der Fraktionen Compatsch und Laret. Damit wurde der Anschluss der späteren Samnaunerstrasse an die Siedlungen gewährleistet. Diese Strasse war mit einer Breite von 2,2 bis 3,0 m schmal.
Der Bau des ersten Abschnitts von Vinadi bis S-chalun (Einstieg vom Engadin ins Seitental) begann im September 1907 und wurde Ende 1910 amtlich abgenommen. Der Abschnitt S-chalun – Spissermühle wurde im Frühling 1909 in Angriff genommen. Die Schwierigkeiten bestanden in der Steilheit des Geländes, den ungünstigen Gesteinsverhältnissen, den Mur- und Lawinengängen, den schlechten Transportvoraussetzungen und nachteiligen Folgen der Grenz- und Zollsituation. An den Bauarbeiten waren vor allem Arbeiter aus Italien und Mazedonien beteiligt.
Die amtliche Abnahme der gesamten Samnaunerstrasse erfolgte am 30. Oktober 1912, die Übergabe an den Verkehr am 15. November 1912. Festlichkeiten fanden keine statt. Aufgrund des Autoverbots hielt sich der Verkehr in den ersten 15 Jahren wahrscheinlich in Grenzen. Heute liegt die Tagesfrequenz im Schnitt bei 950 Fahrzeugen.
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