Die Ortschaft Sedrun liegt 1401 Meter über Meer und gewährt daher alle Vorteile des gesunden Voralpenklimas. Vor den rauhen Nordwinden ist dieselbe durch die hohen Bergzüge vollständig geschützt, aber auch brütende Sonnenhitze lässt der an schönen Tagen beständig schwach wehende Talwind nicht aufkommen. Daneben gewähren nahe Tannenwälder dem Spaziergänger Schutz gegen die Sonnenstrahlen, und gar behaglich wandelt es sich unter den kühlen Waldeshallen, während der Stadtbewohner gegen die Hitze vergeblich Schutz sucht. Die nähere und weitere Umgebung bietet zudem noch eine reiche Auswahl von längern oder kürzern Ausflügen auf freie Bergeshöhen, in schattigen Tannwald oder bachdurchrauschte Bergtäler. Inmitten dieser Fülle von Naturschönheiten liegt nun Sedrun, die landschaftlich schönste Perle des Bündneroberlandes und ist als Absteigepunkt und allen Ansprüchen genügendes Haus das Hotel zur Krone in da zu empfehlen.

Sedrun selber bietet wenig Merkwürdigkeiten. Erwähnenswert in dieser Beziehung ist die stattliche Pfarrkirche, welche einen interessanten Holzschnitzaltar besitzt. Am Turm der Kirche ist ein stattliches Freskogemälde von Digg, einem einheimischen Maler, den hl. Georg darstellend. Beim Durchstreifen des Dorfes und der Nachbar-Ortschaften wird das kundige Auge manch originelles Bau- und Schnitzwerk an den braunen Holzhäusern entdecken. Hier sei auch bemerkt, dass die vor den. Scheunen befindlichen Gerüste zum Ausreifen des Getreides dienen, und „Chischnes" genannt werden. Für Liebhaber von mineralogischen Seltenheiten sei hier mitgeteilt, dass die Berge um Sedrun sehr reich an Kristallen und andern Mineralien sind, die von einzelnen Dorfbewohnern eifrig gesucht werden und bei denselben käuflich sind.