Auf dem Bundstag der Drei Bünde versammelten sich die Abgeordneten sämtlicher Gerichtsgemeinden, um gemeinsame Geschäfte zu verhandeln. Sie sassen nach Bünden aufgeteilt im Ratssaal und stimmten nach Köpfen gemäss Instruktion ihrer Gemeinde ab. Der Bundstag trat abwechselnd in Chur, Ilanz und Davos zusammen. Die Sitzungen fanden zunächst nach Bedarf statt. Nach 1668 wurde eine einzige Session Ende August und Anfang September üblich.

Zum Aufgabenkreis des Bundstags gehörten, nebst der allgemeinen Rechtswahrung, politische Entscheidungen, vor allem über Krieg und Frieden, der Abschluss von Staatsverträgen und die Verwaltung der Untertanenlande (Veltlin, Bormio und Chiavenna). Es kamen aber auch Alltagsgeschäfte hinzu wie die Akkreditierung fremder Gesandter, die Entsendung von Diplomaten bis hin zu Gratulationsschreiben zur Thronbesteigung jüngerer Monarchen sowie Entscheidungen betreffend Ehescheidungen oder Verlängerung von Pachtverträgen.

Das hier abgebildete Dokument betrifft den Bundstag der Drei Bünde in Davos, der vom 5. bis 14. September 1740 stattfand. Bei dieser Versammlung bat der Zollpächter D. Massner angesichts der schlechten Weinernte im Jahr 1738 um finanzielles Entgegenkommen. Die Abgeordneten verlängerten ihm den Pachtvertrag und erklärten sich bereit, weitergehende Entschädigungen zu prüfen.

Die Bundstagsprotokolle der Drei Bünde sind digitalisiert und im Archivinformationssystem des Staatsarchivs Graubünden online zugänglich.

Staatsarchiv Graubünden / StAGR AB IV 01/102.13-02 / Archivinformationssystem Staatsarchiv Graubünden.