Der Bundsvertrag vom 23. September 1524, auf Pergament in deutscher Sprache geschrieben, wird historisch als "Gründungsakt" des Freistaats der Drei Bünde betrachtet. Er bekräftigt und ersetzt die älteren, bilateralen Bündnisse zwischen den einzelnen Bünden und regelt darüber hinaus die Zusammenarbeit der drei Bünde und ihre Gerichtsgemeinden.

Die Bündnispartner versprechen sich auf ewig Hilfe und Beistand, den Schutz der Strassen und den freien Handel. Kriegshandlungen und wichtige Entscheide, welche alle drei Bünde betreffen, sollen gemeinsam beschlossen bzw. getroffen werden. Mit dem Ziel, die Rechtssicherheit zu garantieren, wird im Fall von Konflikten und Streitigkeiten genau festgehalten, wie zu verfahren ist und welche Gerichtsinstanzen zuständig sind. Weitere Artikel regeln die Bundesorganisation, z.B. wo die Abgeordneten sich zur Besprechung gemeinsamer Geschäfte treffen sollen, dass die Sitzungen protokolliert werden müssen und die Beschwörung des Bundsbriefs alle 12 Jahre stattzufinden hat.

Nach 1524 treten die Drei Bünde nach aussen vereint auf. Sie nennen sich "Freistaat gemeiner Drei Bünde".

Quelle: F. Hitz, I. Saulle Hippenmeyer, Der Bundsbrief vom 23. September 1524, Beitrag zum Jubiläum «500 Jahre Freistaat der Drei Bünde», Chur 2024, S. 119ff.

Staatsarchiv Graubünden / StAGR A I/1 Nr. 073 / Urkunden des Freistaatlichen Archivs / Archivinformationssystem Staatsarchiv Graubünden.